Filtern:
Aktivkohle besitzt eine große Oberfläche, die gelöste Partikel adsorbieren kann. Des Weiteren wirkt der Kohlenstoff als Reduktionsmittel und kann Oxidationsmittel wie Ozon und Chlor aus der Abluft sowie aus Brauch- und Abwasser aufnehmen. Die aufgenommenen Substanzen reichern sich in der Kohle an. Je nach Aktivkohlentyp sind Anreicherungen von zehn bis etwa 20 Gewichtsprozent möglich, bevor es zu einem Durchbruch kommt. Erschöpfte Aktivkohle wird ausgetauscht. Die aufgenommenen Feststoffe erhöhen den Filterwiderstand und müssen aus dem Filterbett wieder entfernt werden. Die Regeneration des Filters durch Waschen, Erhitzung oder Austausch der Aktivkohle ist möglich.
Thermische Nachverbrennung:
Bei der thermischen Nachverbrennung sind Temperaturen bis zu 900°C und eine ausreichende Verweilzeit im Verbrennungsraum erforderlich. Im einfachsten Fall kann die thermische Nachverbrennung in anderen betrieblichen Verbrennungsanlagen (z.B. Kesselhäuser) erfolgen. Anderenfalls muss die notwendige Temperatur durch zusätzliche Brennstoffe erzeugt werden. Das Verfahren wird dann sehr aufwendig und erzeugt zusätzliche Luftverunreinigungen. Bei der thermischen Nachverbrennung werden die Abgase bis auf die Fremdelemente Stickstoff, Schwefel und Halogene vollständig zu Wasser und Kohlendioxid umgesetzt.
Cryo-Kondensation:
Bei der Cryo-Kondensation werden durch Abkühlen des Abgasstrangs, Schadstoffe aus dem Abgas kondensiert. Die Beladung eines Trägerstoffes (z.B. Stickstoff oder Luft) ist von der Temperatur abhängig und kann mit tieferen Temperaturen weniger flüchtige Gase aufnehmen. Während des Prozesses wird die zu reinigende Abluft so weit abgekühlt, dass die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte durch Kondensation der Lösemittel eingehalten werden. Die leicht flüchtigen, organischen Komponenten im Abluftstrom liegen nach dem Prozess als flüssiges Kondensat vor und können entweder in den Produktionsprozess zurückgeführt, aufgereinigt, entsorgt oder verkauft werden. Das Cryo-Kondensationsverfahren wird typischerweise zum Abscheiden von Alkoholen, Alkanen, chlorierten Kohlenwasserstoffen oder Aromaten eingesetzt. Die Cryo-Kondensation bietet eine effiziente und nachhaltige Lösung die Abluftreinigung wirtschaftlich zu gestalten.
Physikalische Abluftreinigungsanlagen:
Physikalische Abluftreinigungsanlagen nutzen physikalische Prozesse wie Filterung, Absorption oder Adsorption, um Verunreinigungen aus der Abluft zu entfernen. Diese Technologien können effektiv sein, um Partikel und Schwebstoffe zu entfernen.
Ein Beispiel für eine physikalische Abluftreinigungsanlage ist ein Staubfilter. Dieser Filter besteht aus verschiedenen Schichten, die die Partikel in der Abluft einfangen. Durch die Filterung wird die Abluft gereinigt und von schädlichen Stoffen befreit.
Zusätzlich zur Filterung können physikalische Abluftreinigungsanlagen auch Absorptions- oder Adsorptionsprozesse nutzen. Bei der Absorption werden die Verunreinigungen von einem absorbierenden Material aufgenommen, während bei der Adsorption die Verunreinigungen an der Oberfläche eines adsorbierenden Materials haften bleiben.
Chemische Abluftreinigungsanlagen:
Chemische Abluftreinigungsanlagen verwenden chemische Reaktionen, um schädliche Gase oder Dämpfe in der Abluft zu neutralisieren oder umzuwandeln. Dies wird häufig durch den Einsatz von Chemikalien oder Katalysatoren erreicht.
Ein Beispiel für eine chemische Abluftreinigungsanlage ist eine Scrubber-Anlage. Diese Anlage verwendet eine Flüssigkeit, die mit den schädlichen Gasen oder Dämpfen in Kontakt gebracht wird. Durch chemische Reaktionen werden die Verunreinigungen neutralisiert und die gereinigte Abluft wird freigesetzt.
Katalysatoren sind auch ein wichtiger Bestandteil chemischer Abluftreinigungsanlagen. Sie beschleunigen die chemischen Reaktionen und ermöglichen eine effizientere Umwandlung der schädlichen Verbindungen.
Biologische Abluftreinigungsanlagen:
Biologische Abluftreinigungsanlagen für biologische Prozesse wie Mikroorganismen oder Pflanzen, um schädliche Verunreinigungen in der Abluft abzubauen oder zu verwerten, können besonders bei der Behandlung organischer Verbindungen effektiv sein.
Ein Beispiel für eine biologische Abluftreinigungsanlage ist eine Biofilteranlage. In diesem System werden die schädlichen Verunreinigungen von Mikroorganismen abgebaut. Die Abluft wird durch einen Filter geleitet, der mit einer Mischung aus organischem Material und Mikroorganismen gefüllt ist. Die Mikroorganismen zersetzen die Verunreinigungen und wandeln sie in ungefährliche Stoffe um.
Zusätzlich zu Biofilteranlagen können auch Pflanzen zur Reinigung der Abluft eingesetzt werden. Pflanzen haben die Fähigkeit, schädliche Substanzen aufzunehmen und in Sauerstoff umzuwandeln. Dieser Prozess, bekannt als Phytoremediation, kann in bestimmten Fällen eine effektive und nachhaltige Methode zur Abluftreinigung sein.