Was ist LNG?
LNG steht für Liquefied Natural Gas und bezeichnet verflüssigtes Erdgas, das bei sehr niedrigen Temperaturen von etwa -162 Grad Celsius in diesen Zustand versetzt wird. Durch diese Verflüssigung wird das Volumen des Gases um das 600-Fache reduziert, wodurch der Transport und die Lagerung deutlich effizienter werden.
Die Verflüssigung von Erdgas hat viele Vorteile. Zum einen ermöglicht sie den Transport von platzsparendem Erdgas über große Entfernungen. Dadurch können Länder, die über keine eigenen Erdgasvorkommen verfügen, dieses wertvolle Energieressource importieren und ihre Energieversorgung diversifizieren.
Ein weiterer Vorteil der LNG-Verflüssigung ist die Möglichkeit, flüssiges Erdgas in Regionen zu transportieren, die nicht über ein ausreichendes Pipeline-Netzwerk verfügen. Dies eröffnet neue Absatzmärkte und trägt zur wirtschaftlichen Entwicklung bei. Darüber hinaus kann LNG als alternative und umweltschonende Energiequelle in Bereichen eingesetzt werden, in denen der Zugang zu konventionellem Erdgas begrenzt ist, wie beispielsweise in entlegenen Gebieten oder auf Inseln.
Liquefied Natural Gas (LNG) ist eine der wichtigsten Energiequellen in Deutschland, nicht nur verbreitet und leicht zugänglich, sondern auch sehr effizient im Vergleich zu Erdöl und Kohle. Derzeit wird das meiste LNG in Deutschland in Norddeutschland aus Russland bezogen, mit der ersten Lieferung im Dezember 2015. Diese Lieferung, die im breiteren Rahmen Teil des Gesamtprojekts "Northern Stream" ist, hat es deutschen Betrieben ermöglicht, ihre Energieversorgungskosten zu senken. Da die Verflüssigung von Gas um bis zu 600 Mal kleiner ist als die ursprüngliche Gasform, ist LNG von entscheidender Bedeutung bei der Versorgung von Unternehmen und Haushalten mit günstigem und effizientem Gas.
Der Prozess der LNG-Verflüssigung:
Die LNG-Verflüssigung erfolgt in mehreren Schritten. Zunächst wird das Erdgas gereinigt und von Verunreinigungen wie Schwefel und Kohlenwasserstoffen befreit. Dies ist notwendig, um die Qualität des verflüssigten Gases zu gewährleisten und Korrosion oder Schäden an den Anlagen zu vermeiden.
Nach der Reinigung wird das Erdgas gekühlt, bis es den kritischen Punkt erreicht, an dem die Verflüssigung einsetzt. Dieser kritische Punkt liegt bei etwa -162 Grad Celsius. Bei dieser extrem niedrigen Temperatur wird das Erdgas von einem gasförmigen Zustand in einen flüssigen Zustand überführt. Dabei wird das Volumen des Gases um das 600-Fache reduziert, was die Lagerung und den Transport erleichtert.
Das verflüssigte Erdgas wird dann in speziellen Tanks gelagert, die so konstruiert sind, dass sie den extremen Temperaturen standhalten können. Diese Tanks bestehen aus doppelwandigen Stahlbehältern, die mit einer Isolierschicht ausgestattet sind, um die Kälte zu halten. Die Tanks werden regelmäßig überwacht, um sicherzustellen, dass die Temperatur und der Druck im Inneren optimal sind.
Nach der Lagerung wird das verflüssigte Erdgas für den Transport vorbereitet. Dafür wird es in spezielle LNG-Tanker gepumpt, die speziell für den sicheren Transport von verflüssigtem Erdgas entwickelt wurden. Diese Tanker sind mit modernster Technologie ausgestattet, um eine sichere und effiziente Beförderung zu gewährleisten.
Der Transport von LNG erfolgt hauptsächlich auf dem Seeweg, da dies die kostengünstigste und effizienteste Methode ist. Die LNG-Tanker werden zu den Verbrauchermärkten oder zu LNG-Terminals gebracht, wo das verflüssigte Erdgas wieder in den gasförmigen Zustand zurückverwandelt wird, um es in das bestehende Gasnetz einzuspeisen.
Die LNG-Verflüssigung ist ein komplexer Prozess, der eine sorgfältige Planung und Überwachung erfordert. Die Sicherheit steht dabei an erster Stelle, um Unfälle oder Umweltschäden zu vermeiden. Die LNG-Industrie arbeitet kontinuierlich daran, die Verfahren und Technologien weiterzuentwickeln, um die Effizienz und Sicherheit der LNG-Verflüssigung zu verbessern.